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  • AutorenbildAlessia Büchel

Und weg war es...

Da uns Roatan so gut gefallen hat, wir aber eigentlich wegen Utila hierhergeflogen sind, hatten wir dementsprechend hohe Erwartungen. Zudem wurde uns gesagt, dass Utila auch bekannt ist als das "Las Vegas" der Karibik und von morgens bis abends Party angesagt ist. Doch schon bei der Ankunft merkten wir, dass sich diese Beschreibung eindeutig auf die Precoronazeit bezog. Zwar rasten die Tuk Tuks und die Amis mit ihren Golfcarts durch die Gassen, als hätten sie wirklich die ganze Nacht durchgefeiert, doch ansonsten wirkte das ganze Dorf eher verschlafen.


Für eine Woche hatten wir uns ein wenig Abseits vom Dorf ein AirBnB gemietet und liessen so richtig die Seele baumeln. Abends wurde ich immer kaiserlich bekocht und zur romantischen Umrahmung leuchteten überall im Garten Glühwürmchen. Weniger romantisch, dafür actionreich waren die Fledermäuse, welche wie Wahnsinnige über unsere Veranda fegten. Unser Tag bestand eigentlich nur aus ausschlafen, lesen, essen, "sünnala und bädala", halt so wie es sich in den Ferien gehört. Das Ganze wurde stets akustisch durch Vogelgeschrei untermalt, dessen Geräusche mich aber eher an eine Hilti Bohrmaschine erinnert, die gerade an ihren Anschlag kommt. Zu so einem Alltag gehört natürlich auch eine passende und pflegeleichte Frisur. Da der Aufsatz von Michaels Rasierer schon wieder abgebrochen war und er sich mit "langen Haaren" (1,5cm) unwohl fühlt, erwies er mir die Ehre ihm eine richtige Sommerfrisur zu schären.




Jetzt kommt der Teil auf den die Schadenfreudigen schon lange gewartet haben: Wir wurden beklaut. Ich muss zugeben, da uns in diesen sieben Monaten auf Reisen nichts abhanden gekommen ist, wurden wir mit der Zeit ein wenig nachlässig. Die Pässe habe ich wirklich immer gut beschützt, dass uns aber einmal ein Portemonnaie oder ein Handy gestohlen wird, damit hätten wir im Nachhinein schon rechnen müssen. Michaels Geldtasche wurde inklusive VISA, Mastercard, ID, EC-Karten, Taucherlizenz ect. aus seinem Rucksack entwendet, als er gerade vom Tauchen zurückkehrte. Er spazierte so in Gedanken versunken durch die Strasse, dass er nicht bemerkte, wie sich jemand an seinem Rucksack zu schaffen machte. Erst am nächsten Morgen fiel ihm der Verlust auf und meldete es sofort der Versicherung. Obwohl wir natürlich wussten, dass eine Verlustanzeige bei der Polizei wahrscheinlich nicht viel bringen würde, machten wir uns auf den Weg zum Polizeiposten. Ein Spaziergänger, der gerade mit seinem Hund Gassi ging, half uns beim Übersetzten, doch wie vermutet konnte man dort für uns nicht viel machen. Der freundliche Mann gab uns jedoch den Tipp, einmal auf einer lokalen Facebookseite nachzuschauen, ob es eventuell jemand gefunden hat. Innerhalb von 3 Minuten bekam ich nach Aufschalten des Beitrags auf "Utila Buy & Sell", zwanzig Nachrichten, dass man das Portemonnaie beim "Caribbean Market" abholen kann. Wie ich später erfuhr, hat man das Fundstück kurz davor in einer anderen Facebook Gruppe inseriert und rege über die Nationalität des Eigentümers diskutiert.

Bis auf die umgerechnet 20$ war alles vorhanden und wir hinterliessen dem Müllmann liebend gern einen Finderlohn. Wir haben schon mehr Glück als Verstand, denn wer rechnet schon damit, dass er in Honduras ein verlorenes Portemonnaie wieder bekommt?




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