Während die zweieinhalbstündige Reise von Fort Lauderdale nach San Pedro Sula mehr oder weniger unspektakulär verlief, überschlugen sich die Ereignisse am honduranischen Flughafen. Dass wir mit unserem "exotischen" Pass mindestens fünfzehn Minuten länger an der Passkontrolle stehen als jeder andere, sind wir uns natürlich mittlerweile gewöhnt, doch als man von mir die original Email vom Labor (Resultat des Coronatests) verlangte, wurde ich schon ein wenig nervös (Wer den vorherigen Blogbeitrag gelesen hat, kann sich ausdenken weshalb). Das Internet war glücklicherweise sehr langsam und die Schlange hinter uns relativ lang, sodass der Beamte ziemlich schnell die Geduld verlor uns weiterwinkte. Bei der Gepäcksausgabe staunten wir nicht schlecht, als ein Hund aufs Förderband sprang und anfing an den Koffern herumzuschnüffeln. Vor allem als die Spürnase kaum mehr von Michaels Rucksack weichen wollte, machten wir uns schon Sorge, dass sich da eventuell ein grünes Souvenir von Jamaica versteckt hatte. Obwohl der Hund nicht anschlug, mussten beide unsere Gepäcksstücke zum ersten Mal auf unserer Reise zur Inspektion. Während man das Gepäcksticket und das Gepäckstück bei jedem Passagier vor Verlassen des Flughafens genaustens abglich, war die Inspektion mehr "man hats gemacht" als gewissenhaft. Zwar wurde der Rucksack oben geöffnet, doch es wurde weder etwas ausgepackt noch abgetastet. Obwohl wir natürlich nichts zu verbergen hatten, waren wir mehr überrascht als enttäuscht darüber. Rucksack packen zählt nämlich eindeutig nicht zu unseren Lieblingsaktivitäten.
Als wir in der Eingangshalle des Flughafens standen, wurde uns bewusst, weshalb das "Durchchecken" des Gepäcks von Fort Lauderdale nach Roatan nicht möglich war. Alles war total chaotisch und machte alles andere als einen seriösen Eindruck. Wir staunten nicht schlecht, als wir erkannten, dass die Klapptische an der Wand als Check-In fugierten und wir einen Kassenzettel als Flugticket bekamen. Auch bei der Sicherheitskontrolle herrschte ein einziges Chaos und niemand wusste so recht wohin er gehen oder stehen sollte. Aber auch diese Hürde hatten wir nach vierzig Minuten überstanden und machten uns auf die Suche nach dem richtigen Gate. Das Problem war, dass in der gesamten Abflugshalle nur ein einziger funktionierender Bildschirm zu finden war, dieser aber nur die Ankünfte anzeigte. Auch die Anzeigetafeln an den Gates selber waren alle schwarz. Da wir sowieso noch zwei Stunden zu früh waren, machten wir es uns gemütlich und warteten einfach mal ab. Dreissig Minuten vor Abflug konnte ich durch Herumfragen endlich das Gate ausfindig machen, doch als dieses immer leerer und leerer wurde, wir aber immer noch keine Informationen erhalten hatten, wurden wir langsam nervös. Schlussendlich war fünf Minuten vor Abflug und bis auf acht weitere Personen war die gesamte Abflughalle wie ausgestorben. Plötzlich stand eine Frau vor uns, die meinte, wir können jetzt mit ihr mitkommen und an Board gehen. Als wir uns dem Flugzeug näherten, wurde uns auch klar, weshalb nur so wenige Personen am Gate waren und sich keine Sitzplätze auf dem Ticket befanden
Schlussendlich waren wir zu zehnt in diesem Fliegerchen und hatten freie Platzwahl. Obwohl wir weder Essen noch Trinken serviert bekamen, fühlten wir uns wie Promis die mit einem (fast) Privatjet auf eine Karibikinsel fliegen.
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