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  • AutorenbildAlessia Büchel

Mit den Nerven am Ende

Als wir den Flug von Dubai nach Mexiko buchten, war uns bewusst, dass dies eine sehr lange Reise wird. Dass sie aber so nervenaufreibend und in die Länge gezogen wird, haben wir überhaupt nicht gerechnet.

Da unser Flug ab Dubai erst um 23:40 erfolgte, fragten wir nach einem Late Check Out im Hotel und genossen den Nachmittag am Pool. Damit wir während des Fluges besser schlafen können, verzichteten wir auf ein Nickerchen im bequemen Hotelbett und fuhren frühzeitig zum Flughafen. Wie immer packten wir unsere Rucksäcke in eine schwarze Reiseschutzhülle, damit die vielen Schnüre sich beim Transport nirgends verhaken können und die Schnallen nicht kaputt gehen. Beim Check In von Gulf Air, wollte man unser Gepäck jedoch so nicht mitnehmen. Es wäre zu "soft" und wir müssten es einpacken lassen. Natürlich tobten und diskutierten wir, doch sie liessen nicht locker. Da wir eindeutig am kürzeren Hebel sassen, gingen wir alles wieder zurück und suchten eine Packstation. Dort wickelte man uns die Rucksäcke ganz eng mit einer roten Folie ein, was natürlich ein paar Dirham kostete. Genervt transportierten wir unser Gepäck wieder zum Check In, wo sie wieder etwas auszusetzen hatten. Nun war unser Gepäck nicht eckig genug. Sie würden nur Gepäck mitnehmen, dass die Form eines Würfels oder Quaders hat und keine runden Ecken oder Seiten aufweist. Wir dachten zuerst es wäre ein schlechter Witz. Doch als sich die Mundwinkel der Angestellte kein bisschen nach oben bewegte, wurde uns bewusst, dass dies ihr voller Ernst war. Die Dinge die wir sagten, spar ich mir jetzt, aber ihr könnt euch ja denken wie es dort am Schalter zu und her gegangen ist. Schlussendlich mussten wir wieder zurück zur Packstation und uns einen Würfelkarton kaufen. Da unser Rucksack logischerweise nicht würfelförmig war, passte er nicht in die Box hinein. So mussten wir den ganzen Plastik wieder wegreissen, die Schutzhülle entfernen und all unsere Sachen auspacken und einzeln in die Box legen. Den Rucksack mussten wir so biegen, dass er irgendwie in diesen Würfel passte und anschliessend mussten wir das Ganze, natürlich wieder gegen Bezahlung, mit Plastik einwickeln lassen. Wir waren so richtig, richtig sauer.. Am Check In selber standen wir dann wieder ca. 40 Minuten, da es anscheinend sehr kompliziert ist, Gepäckstücke weiterzuleiten. Der Flug nach Bahrain und anschliessend nach Frankfurt war glücklicherweise sehr angenehm, da nicht viele Passagiere an Board waren. Nach einem kleinen Frühstück in Frankfurt ging es mit KLM weiter nach Amsterdam und anschliessend nach Mexico City. Diese Flieger waren diesmal sehr gut ausgelastet, doch das Snacksäcklein mit allerlei Süsses machte alles wieder wett (Man bringe mir bitte Stroopwafels vom nächsten Hollandbesuch!).

Der Flug war sehr angenehm und wir landetet sogar etwas früher als geplant, um 18:30, in Mexico City. Die notwenigen Formulare hatten wir bereits im Flugzeug ausgefüllt, damit wir schnell durch die Passkontrolle und anschliessend ins Bett konnten. Dachten wir zumindest. Bei der Passkontrolle schaute man unsere Pässe nicht einmal an und schickte uns direkt in einen kleinen Raum in dem bereits 45 andere Menschen sassen, standen und schliefen. Wir bekamen keinerlei Erklärungen für das ganze Theater und dachten, dass wir sicher gleich wieder gehen könnten. Doch wie man vielleicht am Titel des Blogbeitrages erkennen kann, handelte es sich nicht bei einer Wartezeit von 30 Minuten sondern von ganzen 7 Stunden! Uns wurde nicht nur die Toilette für 2,5 h verweigert, sondern auch Telefonate mit der Embassy, Michael wurde das Tragen seiner Kappe verboten, wir bekamen nicht zu trinken und die Handys wurden eingesammelt, wenn man sie aus der Tasche nahm. Mehrmals haben wir nachgefragt, was das soll und wie lange wir noch warten müssten. Die Antwort war jedes Mal dieselbe: "Keep quiet and sit down!" Wir waren mit unseren Nerven am Ende da wir seit mehr als 40 Stunden nicht wirklich geschlafen haben und einfach aus diesem engen Raum mit den vielen Menschen raus wollten. Während alle anderen ihr Schicksal einfach so hinnahmen, rasteten wir so richtig aus. Nach sieben Stunden herumschreien und diskutieren, wurden wir dann endlich erlöst, bzw. uns wurde ein zweiseitiges Dokument auf spanisch unter die Nase gehalten und gesagt: "Hier unterschreiben, dann darfst du gehen." Da unser Spanisch sehr beschränkt ist, verlangten wir eine englische Übersetzung oder wenigstens eine Kopie bzw. wollten ein Foto davon machen, damit wir es uns später übersetzten lassen konnten. Beides wurde uns verweigert. Da wir einfach nur gehen wollten, unterschrieben wir es ohne jemals zu wissen was da drauf stand. Um 2:30 konnten wir dann endlich zu unseren rot eingepackten Würfeln gehen (wir haben beide nicht mehr daran geglaubt, dass sie es nach Mexiko schaffen) und sie aus dem Plastik befreien. Mein Rucksack war so verbogen, dass ich ihn gar nicht richtig tragen konnte, doch das war mir zu diesem Zeitpunkt so egal, ich wollte einfach nur noch ins Bett.



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