Jeder kennt sie, viele wollen dorthin, aber nur wenige waren schon dort: Die Galapagos Inseln. Im pazifischen Ozean, 1000 Kilometer vom ecuadorianischen Festland entfernt, befindet sich dieses einzigartige Naturparadies. Das Archipel umfasst 130 Inseln, davon sind jedoch nur 5 bewohnt. Gemeinsam mit unserer Internetbekanntschaft (ein deutsches Pärchen, Bianca und Dominik) reisten wir vor fast zwei Wochen (ja ich weiss, ich bin mit dem Schreiben ein wenig im Verzug) auf die Insel Santa Cruz. Wir waren gespannt, was uns alles erwarten wird, wie lange wir dort bleiben und wie viel Geld wir schlussendlich auf den Inseln liegen lassen. Denn dass die Galapagos nicht unbedingt zu den "Budget Backpacker Destinationen" gehören, ist glaub jedermann bekannt.
Die Galapagosinseln sind vulkanischen Ursprungs und waren nie mit dem Festland verbunden. Sie sind insbesondere durch Charles Darwin bekannt geworden, der mit seiner Evolutionstheorie aufgezeigt hat, dass sich Tiere ihrer Umgebung anpassen. Gerade auf Grund der Tatsache, dass die Inseln nie mit dem Festland verbunden war, haben sich die verschiedenen Tierarten hier zum Teil ganz anders entwickelt und können auch nirgends anderst auf der Welt gefunden werden. Zum Beispiel sind hier die einzigen flugunfähigen Kormorane zuhause. Da sie auf den Inseln keine natürlichen Feinde haben, war es für sie nicht notwendig zu fliegen und ihre Flügel bildeten sich zurück. Genauso besonders sind die Meeres-Leguane, welche die einzigen Eidechsen sind, die schwimmen können.
Insel Santa Cruz
Nachdem unsere Gepäcksstücke am Flughafen von Baltra nochmals gescannt und von einem Hund durchgeschnüffelt wurden, konnte unser Galapagosabenteuer endlich starten. Wir waren schon recht aufgeregt, denn von diesem Naturparadies träumten wir schon lange und war einer der wenigen Orte, welchen wir auch auf unserem Pre-Coronaplan hatten. Obwohl es im Internet unzählige Angebote von Touren gibt, wollten wir uns vor Ort selbst ein Bild davon machen und natürlich in den Reiseagenturen den besten Preis rausschlagen. Da wir zum Einem zeitlich sehr flexibel waren und zum Anderen es kaum andere Touristen hat, waren wir eindeutig am längeren Hebel und erhofften uns einige Schnäppchen.
Bereits der Weg vom Flughafen zum Guesthouse war sehr abenteuerlich. Da sich der Flughafen auf einer kleinen separaten Insel befand, mussten wir diese Strecke mit Bus, Fähre und schlussendlich mit einer Taxifahrt bewältigen. Es war einfach unglaublich als wir die Strasse entlang kurvten und immer wieder riesige Schildkröten entdeckten, welche direkt am Wegrand grasten. Auch in Puerto Ayora, dem Touristenzentrum von Santa Cruz, lagen am Hafen überall Seelöwen herum. Dass es in Galapagos viel "Wildlife" gibt war mir bewusst, doch dass man diese Tiere gerade überall sieht und sie auch überhaupt keine Angst vor Menschen haben, mit dem habe ich wirklich nicht gerechnet.
Da Michael das Gefühl hatte, die Ankunft im Paradies mit 3 (!) Flaschen Rum zu feiern, war der zweite Tag für unsere deutschen Freunde und auch für ihn selber sehr von Kopfweh geprägt. Da ich Seelöwen am Hafen, einem Kater im Bett bevorzuge, liess ich mich nicht anstiften und ging etliche Stunden früher ins Bett. Glücklicherweise befanden sich die drei Schnapsdrosseln am dritten Tag wir einigermassen unter den Lebendigen, sodass wir die Strände in der Umgebung abchecken und unsere Touren für die nächsten Tage buchen konnten.
Bay Tour
Die halbtägige Buchten Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt. Auf dem Weg zum ersten Schnorchelspot leerte unser Guide einen Eimer voller tote Fische ins Meer, sodass wir schon nach wenigen Sekunden von hungrigen Haien umzingelt waren. Obwohl ich mir eigentlich fest vorgenommen habe mich zum Schnorcheln zu überwinden, brachten mich nach diesem Erlebnis keine zehn Pferde ins Wasser. Ich genoss somit das tolle Wetter an Board und hielt Ausschau nach Meeresschildkröten und Seelöwen. Da das Wasser überall so kristallklar ist, war das auch überhaupt kein Problem.
Insel Bartolomé
Die Tour zur Insel Barolomé startete früh morgens mit eine 2,5 stündigen Bootstour und einem leckeren Frühstück an Board. Da rasante Schiffsfahrten nicht unbedigt zu meinen Lieblingsaktivitäten gehören, versuchte ich die Zeit mit schlafen zu überbrücken, was auch relativ gut geklappt hat. Trotzdem war ich mehr als nur froh, endlich an Land zu kommen und die sagenhafte Umgebung zu bestaunen. Es ist einfach so eindrücklich wie komplett verschieden die Landschaften hier immer wieder sind. So fühlte man sich auf der Insel Bartolomé, umgeben mit schwarz-rotem Lavagestein wie auf dem Mars. 66 Vulkane gibt es alleine auf dieser Insel und eigentlich wär hier auch der perfekte Ort um mit Pinguinen zu schwimmen. Leider konnten wir nur einen entdecken..
Seymour Norte
Während Michael tauchen ging, schloss ich mich mit den Deutschen einer Tour nach Seymour Norte an. Die nur ca. 2 Quadratkilometer grosse Insel ist ein einziges Vogelparadies und wird vor allem von Fregattvögeln und Blaufusstölpeln besiedelt. Aber auch Leguane und Seelöwen fühlen sich hier pudelwohl. Nach dem Schnorcheln ging es dann an den Strand, an denen sich etwa ein halbes Dutzend Seelöwen tummelten und sich von uns Badegästen überhaupt nicht stören liessen.
Charles Darwin Research Station
Nachdem wir endlich mal wieder ausschlafen konnten, besuchten wir die naheliegende Charles Darwin Research Station. Ein Ranger begleitete uns durch die gesamte Anlage und konnte uns alles über die berühmten Galapagosschildkröten erzählen. So werden diese berühmten Tiere bis zu 170 Jahre alt und stellen weltweit einer der grössten Arten von Schildkröten dar. Da sie Essen und Wasser bis zu einem Jahr speichern können, ohne Nahrung oder Wasser aufnehmen zu müssen, waren sie damals besonders bei den Piraten sehr beliebt. So hatten diese monatelang frisches Fleisch an Board, ohne an Land zu müssen.
Beim Durschauen der Fotos bitte ich euch ein besonderen Augenmerk auf Michaels neu erworbene Kopfbedeckung zu werfen. Ob Mexiko, Panama oder Kolumbien, überall wollte er sich einen "dämlichen" Hut kaufen. Bis jetzt konnte ich ihn immer davon abbringen, da diese Dinger bei ihm einfach lächerlich ausschauen (meiner Meinung nach). Doch nun habe ich den harten Kampf leider verloren. Als Genugtuung muss er diesen Hut nun jeden Tag tragen und ein Bild von sich auf Instagram laden (ich warte immer noch darauf).
So und jetzt aufgepasst! Der nänächsteo(gbag wird nämlich von Michael höchstpersönlich verfasst. Er war fleissig am Tauchen und somit bin in ich der Meinung, dass er das Erlebte am besten selbst beschreiben soll. Wann jedoch dieser Beitrag veröffentlicht wird, ist noch offen, denn "joooo i machs denn nochher glai" kann alles heissen (Elisabeth, du weisst was ich meine).
Anmerkung: wir haben tausende von Fotos und auch unzählige Videos. Leider ist das Internet auf den Inseln eine einzige Katastrophe, sodass schon das Hochladen von kleinen Dateien Stunden dauert. Um unsere Nerven zu schonen, folgen die restlichen Impressionen daher zu einem späteren Zeitpunkt.
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