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  • AutorenbildAlessia Büchel

Santa Teresa

Eigentlich sind wir nach Liberia gefahren, um am nächsten Tag im Rincon de la Vieja Nationalpark wandern zu gehen. Leider regnete es, auf Grund eines neuen Hurricanes der auf Nicaragua traf, die ganze Nacht und auch am Morgen in Strömen. Wir hatten uns richtig auf den Trail gefreut, da man anscheinend an Hotsprings und Schlammlöcher vorbeikommt, in welche man reinhüpfen kann. Doch bei diesem Wetter machte das alles keinen Sinn und so packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg ins 5 Stunden entfernte Dörfchen Santa Teresa an der Pazifikküste. Während die Strassen die ersten 100km ziemlich gut waren, waren die letzten Kilometer eine einzige Katastrophe. Die matschigen Erdstrassen machten Michael und unserem Yaris sehr zu schaffen, doch auch an diesem Tag blieben beide stark und wir kamen heil bei unserer Unterkunft an.

In der Hängematte auf der Terrasse unseres Bungalows genoss Michael seinen wohlverdienten Cuba Libre während ich schon einmal den Hostel Pool abcheckte. Später ging es dann an den Strand, der wieder ganz anders aussah als die an der Karibikküste. Viel breiter und steiniger und die Wellen trafen mit voller Wucht auf. Ein perfekter Surfstrand also! Michael liess sich von den Surferboys in unserem Hostel inspirieren und stand wenige Stunden später selber auf einem Brett im Meer. Unterstütz wurde er von einem Surflehrer, wie er im Buche steht: Blond, blaue Augen, braungebrannt und durchtrainiert. Da ich meine glorreiche Surfkarriere vor 2 Jahren in Marokko begann und dort auch beendete, kam ich nur als Zuschauer an den Strand und versuchte Michaels stehenden Momente mit der Kamera einzufangen. Meines Erachtens machte er es wirklich gut und ich war gespannt wie lange er durchhält. Denn immer wieder in eine "Waschmaschine" zu kommen, ist alles andere als angenehm.

Doch auch nach zwei Stunden in den Wellen war Michael immer noch Feuer und Flamme für diese Sportart und vereinbarte sogleich weitere Sessionen für die nächsten Tage. Am Nachmittag lud uns Michaels Surflehrer, der per Zufall auch Michael heisst, ins Hotel seiner Eltern ein. Die Familie kommt ursprünglich aus der Schweiz und Michael surft auch für die Schweizer Nationalmannschaft (wer hätte gedacht, dass die Schweiz eine Surf Nati hat?!). Die Aussicht war einfach gigantisch und so genossen wir bei einem Mojito den Sonnenuntergang, bevor es wieder zurück zum Bungalow ging, wo der Surfanfänger seinen Muskelkater auskurieren konnte.

Während ich die nächsten Tage am Pool und am Strand verbrachte, übte Michael fleissig die Wellen zu reiten und zog sich blöderweise am letzten Tag gerade noch eine Rippenprellung zu.

Klar war es traurig, dass wir am Sonntag Santa Teresa verlassen mussten, doch dass der Himmel gerade die ganze Nacht durch weinen musste, wäre wirklich nicht nötig gewesen. Da in diesem Dörfchen die Strassen nur aus Dreck bestehen und unser Yaris keinen Allradantrieb hat, sah ich mich schon das Auto den Hügel hochschieben und wechselte meine Flip Flops vorsichtshalber schon einmal mit Trekkingschuhe. Mit mehr Glück als Verstand schafften wir es trotz des matschigen Untergrunds heil zur "geteerten" Hauptstrasse. Das Wort "geteert" wurde von mir mit Absicht in Gänsefüsschen gepackt, da diese sogenannten Strassen mehr aus Schlaglöchern als Strasse bestehen.



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