Alessia Büchel
Ab in die Karibik
Aktualisiert: 17. Nov. 2020
Bevor wir unsere Reise an die Karibikküste antreten konnten, musste das Mietautohindernis überwunden werden. Da wir nicht genau wussten wie die Busse fahren bzw. ob sie fahren, schien es uns zu riskant ein Mietauto im Voraus zu buchen und entschieden uns einfach in San Jose direkt zur Autovermietung zu gehen. Ich hatte unser Auto bereits rausgesucht und es als Printscreen gespeichert, sodass wir es am Schalter nur noch zeigen müssten. Dachten wir zumindest. Dort angekommen sagte man uns, dass dieses Auto jetzt 750$ für 2 Wochen kostet und nicht wie auf der Webseite angegeben 250$, da anscheinend Taxen separat dazugerechnet werden. Klar ist Costa Rica teuer, aber gerade das Dreifache des Preises als Taxen schien uns schon ein wenig übertrieben. Auch nach einer hitzigen Diskussion war der Angestellte immer noch felsenfest davon überzeugt, dass dies der Fall sei. So gingen wir raus, setzten uns auf die Bank vor dem Büro und zückten unsere Handys (das WLAN Passwort haben wir uns natürlich vor dem Verlassen noch ergattert). Schnell war ich wieder auf der Mietautowebseite, tippte alle Daten nochmals ein und buchte genau dieses Auto inklusive Taxen und Versicherung für 250$. Mit dem Bestätigungsmail ging ich dann wieder rein und verlangte meinen Toyota Yaris. Zuerst meinte er natürlich, dass das so nicht ginge und dass man das Auto 24h davor buchen müsse. Als ich ihn daraufhin bat, mir zu zeigen wo das in meiner Buchungsbestätigung genau stehen würde, wurde er plötzlich still und nahm sein Telefon in die Hand. Und siehe da, 15 Minuten später hatten wir unseren Toyota Yaris und konnten endlich losfahren.
Obwohl die Strecke von San Jose nach Puerto Viejo kilometermässig nicht wirklich weit ist (220km), waren wir mehr als sechs Stunden unterwegs. Da es keine richtigen Autobahnen gibt, die Strassen meist kurvig verlaufen und immer wieder Baustellen sind, kommt man nur langsam voran. Umso mehr konnten wir jedoch die atemberaubende Natur geniessen, welche sich gefühlsmässig jede halbe Stunde veränderte. Während wir so durch die Gegend kurvten und Musik hörten, fragten wir uns, seit wann denn Göla das Lied "i chume nie meh hei" mit lauten Klappergeräuschen hinterlegt hat. Als dieses Geräusch auch bei Bob Marley anhielt, wussten wir, dass wir dringend rechts ranfahren sollten. Da Michael bekanntlich ein Multitalent ist und nicht nur als Fotograf und Meteorologe, sondern auch als Mechaniker eine gute Figur macht, wurde das Problem in kürzester Zeit entdeckt. Der Unterbodenschutz (Plastik unter dem Motor, keine Ahnung ob man das so nennt) hat sich vorne gelöst und wurde ständig am Boden mitgeschleift. Endlich kamen Michaels Kabelbinder zum Einsatz. Gekonnt als wäre er Christian Grey, befestigte er die Plastikdinger liebevoll, aber bestimmt um die Abdeckung. Zum krönenden Abschluss zückte er sein scharfes Victorinox Sackmesser und entledigt mit viel Fingerspitzengefühl die Fesselung von den Plastiküberresten. Bereits nach wenigen Minuten war das ganze Prozedere zu Ende und wir konnten die Fahrt ohne weiteren Unterbrüche fortsetzten.