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  • AutorenbildAlessia Büchel

Into the blue - Ab ins Blaue

Gestern Morgen um 5:30 holte uns der Wecker aus dem Tiefschlaf und wir mussten kurz überlegen, was zur Hölle jetzt los ist. Denn seit wir von Zuhause weg sind, haben uns ausschliesslich sanfte Sonnenstrahlen oder afrikanische Musik vom Nebengebäude aus dem Land der Träume geholt. Der Grund für das frühe Aufstehen war die "Blue Safari", welche auf dem Tagesplan stand und mit Fischen beginnen sollte. Pünktlich um 6 Uhr standen wir, wie mit unserem Reiseorganisator abgemacht, am Strand und warteten. Da afrikanische Uhren bekanntlich anders ticken, kam dann eine halbe Stunde später unser Fischerboot, das uns ins offene Meer mitnehmen sollte. Mir war schon im Vorhinein klar, dass diese Bootsfahrt eine Tortur für mich sein wird und schluckte zur Prävention meine "Zintona"- Kapseln. Immer den Blick auf den Horizont gerichtet fuhren wir hinaus und es ging nicht lange, bis uns die ersten Delfine verfolgten. Es war einfach atemberaubend anzusehen wie elegant und doch so verspielt diese wunderschönen Säugetiere vorbei sprangen. Da ich immer schön nach vorne schaute, war mir gar nicht bewusst, dass das Fischen schon längst begonnen hat. Die Angelleine wurde nämlich bereits hinter dem Boot ausgeworfen und nachgeschleppt. Plötzlich aber wurde die morgendliche Ruhe durch ein kräftiges Ziehen der Angel unterbrochen und die Fischer inklusiv Michael stürmten zum Heck. Wie Verrückte zogen sie an der Angel und sogar ich als Laie erkannte, dass hier sicher kein süsser Clownfisch dranhängen würde. Als der Fisch nur noch ein paar Zentimeter unter der Wasseroberfläche zappelte, holte einer der Fischer einen riesigen Haken und holte das Ungetüm ins Boot. Der stolze Fang war ein ca. 130 cm grosser Barrakuda mit spitzen Zähnen. Ich befürchtete bereits, dass man den Fisch nun im Boot ausnimmt und drehte mich deshalb schon einmal präventiv um, sodass mein Mageninhalt nicht auch noch im Boot landen würde. Zum Glück aller Beteiligten warf man den Fisch aber einfach nur vorne hin und fuhr wieder mit ausgeworfenen Angeln weiter. Die zwei nächsten Fänge waren Königsmakrelen und sahen neben dem Barrakuda gerade klein aus. Das Highlight de Tages folgte dann wenig später, als uns wieder eine Delfinschule begleitete. Michael packte diesmal seine Taucherbrille und seine GoPro und gesellte sich dazu als wäre er einer von ihnen. Ich hingegen genoss das Spektakel im sicheren Boot und versuchte die Momente mit der Kamera festzuhalten. Doch diese Schönheit einzufangen, war schlichtweg unmöglich. Ein paar Delfinschwimmlektionen später ankerten wir vor einer wunderschönen kleinen Insel namens "Mnemba Island", wo Michael seine Schnorchelausrüstung montierte und die Unterwasserwelt erkundete. Da ich mich im Boot um einiges wohler fühle als an einem Ort an dem es von eigenartigen und glitschigen Tiere nur so wimmelte, blieb ich im Trockenen und ass meinen Früchteteller. Die Insel war nur noch etwa 50 Meter von uns entfernt und ich konnte es kaum erwarten endlich wieder festen Boden unter meinen Füssen zu spüren und mich unter den Palmen ein wenig hinzulegen. Als Michael wieder ins Boot stieg war die Enttäuschung daher riesig, als die Fischer uns sagten, dass wir nun wieder umdrehen. Zuerst dachte ich, es wäre ein wirklich schlechter Witz, doch die meinten es todernst. Für diese Insel müsse man quasi Eintritt zahlen und das hat unser "Touroperator" nicht gemacht, sondern das ganze Geld in seine Tasche gesteckt. Auch das versprochene BBQ mit dem "Catch of the day" gab es nicht. Ich war stinkwütend, da mir einerseits speiübel war und weil ich mich andererseits so auf den einsamen Strand mitten im Ozean gefreut habe. Wieder in Nungwi angekommen legte ich mich ins Bett, während Michael versuchte ein Teil des Geldes der "Abzocktour" zurückerstattet zubekommen. Dies war wie befürchtet ein Ding der Unmöglichkeit. Trotz allem war es ein sehr eindrücklicher Tag und wir haben einiges dazugelernt.


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