Die letzten Tage in der Dominikanischen Republik verbrachten wir in der Hauptstadt Santo Domingo. Als wir mit dem Bus zum Terminal fuhren und aus dem Fenster schauten, hofften wir einfach, dass das Viertel, in welchem wir unsere Wohnung gemietet hatten, komplett anders aussehen würde. Glücklicherweise lag das Appartement auf der anderen Seite der Stadt, in einem schönen Wohnviertel der höheren Mittelschicht (laut Google). Die Besitzerin brachte uns frisch gepflückte Mangos und wir fühlten uns sofort pudelwohl. Da uns sogar Einheimische von der hohen Kriminalität in der Hauptstadt warnten, hatten wir schon ein wenig Respekt davor. Der Gastgeber vom Hotel in Samana sagte sogar, dass er sich nicht mal tagsüber trauen würde, in den Strassen von Santo Domingo zu telefonieren, denn das Handy wäre dann ziemlich sicher weg. Da wir sowieso vor hatten, die Zeit zu nutzten um unsere Namibia Rundreise zu planen, störte es uns nicht wirklich, dass wir nicht jeden Ecken der Stadt erkunden konnten. Einzig die Altstadt stand auf dem Programm, welche zwar jetzt nicht unbedingt atemberaubend, aber ziemlich sicher der schönste Teil in der Gegend war.
Mit dem negativen Covidtest im Gepäck, ging es am Samstagmorgen zum Flughafen. Wir hatten eine unglaublich lange Reise vor uns, denn von der Karibik nach Afrika zu kommen mit einem beschränkten Budget und in einer Zeit in der nur wenige Flieger in der Luft sind, stellte sich alles andere als einfach heraus. Von Santo Domingo, über New York nach Frankfurt und von dort aus nach Windhoek, das war der Plan. Da ich vor ein paar Jahren schlechte Erfahrungen am Flughafen von New York gemacht hatte (den Anschlussflug verpasst trotz 5h Aufenthalt), war ich schon ein wenig nervös. Doch alles lief wie am Schnürchen, wir konnten es kaum fassen. Für euch Blogbeitragleser und für mich als Schreiber natürlich ausserordentlich langweilig, für uns als Reisende eine grosse Erleichterung. Zwar weigerte sich ein Passagier im Flugzeug nach Frankfurt seine Maske anzuziehen, sodass er rauseskortiert werden musste und wir auf Grund der langen Gepäckssuche im Laderaum erst 40 Minuten später starten konnten, doch bis auf diesen Vorfall lief alles nach Plan. In Frankfurt angekommen, suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen, an dem wir die nächsten 11 Stunden verbringen konnten. Mit Schlafen und Essen versuchten wir die Zeit totzuschlagen, doch irgendwie gelang uns dies nicht wirklich. Was waren wir erleichtert, als wir endlich an Board gehen konnten und dort zu unserer Überraschung vier Sitzplätze für uns ganz alleine vorfanden. Das Essen war ziemlich mickrig, sodass ich froh war noch ein paar Snacks eingepackt zu haben, doch ansonsten war der Flug sehr angenehmen und verlief ereignislos. Der Schlag traf mich, als der Pilot kurz vor Landung die aktuellen Daten der Destination durchgab und meinte, dass die Temperatur in Windhoek 4 Grad beträgt. Natürlich wusste ich, dass es um einiges kälter wird als die letzten 10 Monate, aber dennoch habe ich es irgendwie ignoriert. Beim Verlassen des Flugzeuges scheiterte meine Verdrängungstaktik gänzlich und ich musste mich wohl oder übel der Kälte stellen. Zitternd standen wir an der Passkontrolle und freuten uns bald im Hotel zu sein. Ganze 41 Stunden brauchten wir von Haustür zu Haustür und dementsprechend waren wir auch ziemlich am Ende. Dem Jetlag vorzubeugen, sollte man ja nicht sofort schlafen gehen, sondern bis zum Abend warten. Leichter gesagt als getan, wenn man morgens um 8 vor einem kuschligen Bett steht. Während mir alles egal war und ich einfach nur noch schlafen wollte, versuchte Michael durchzuhalten. Doch auch er gab nach dem Mittag auf und liess sich neben mir auf die Matratze fallen. Es war also nicht verwunderlich, dass wir beide morgens um 3 hellwach im Bett sassen und eine Schüssel Cornflakes mampften. Zum Glück haben wir 3 Tage für die Akklimatisation eingeplant, bevors dann mit der Safari losgeht.
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